Dr. Meyer in seiner Praxis in Düsseldorf.

Tinnitus - die Qual im Ohr: Diagnostik und Behandlung

Zahnarzt mit dem Behandlungsschwerpunkt Tinnitus in Düsseldorf

Unter Tinnitus versteht man das Hören von Geräuschen ohne eine äußere Schallquelle. Die Geräusche können sich unterschiedlich äußern, zum Beispiel als Pfeifen, Rauschen, Summen, Brummen oder Klingeln. Sie können sowohl in einem als auch in beiden Ohren oder im Kopf wahrgenommen werden. Tinnitus ist keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom, das viele verschiedene Ursachen haben kann.

Zwei Hauptformen des Tinnitus

  • Beim "subjektiven Tinnitus" hört nur die betroffene Person die Geräusche. Dies ist die häufigste Form.
  • Beim "objektiven Tinnitus" entstehen die Geräusche durch echte Schallquellen im Körper, zum Beispiel durch Gefäßveränderungen und Muskelzuckungen. In seltenen Fällen sind sie auch für einen Arzt hörbar.

Die Ursachen von Tinnitus

Als Ursachen für den subjektiven oder objektiven Tinnitus kommen verschiedene Faktoren in Frage:

  • Lärmschäden (z. B. durch laute Musik oder Maschinen)
  • Hörsturz
  • Altersschwerhörigkeit
  • Infektionen des Ohres
  • Durchblutungsstörungen
  • Medikamente (z. B. bestimmte Antibiotika, Chemotherapeutika)
  • Stress, psychische Belastung
  • Stoffwechselerkrankungen

Zusammenhang zwischen Tinnitus und dem Zahn-Kiefer-Bereich

Ein oft übersehener, aber wichtiger Zusammenhang besteht zwischen Fehlfunktionen im Zahn-, Kiefer- und Kaumuskelsystem und der Entstehung oder Verstärkung von Tinnitus. Dieser Bereich wird medizinisch unter dem Fachbegriff kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) zusammengefasst.

Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD)

CMD beschreibt eine Funktionsstörung im Zusammenspiel von Kiefergelenken, Kaumuskulatur, Zähnen und dem zentralen Nervensystem. Ursachen für CMD können sein:

  • Zahnfehlstellungen
  • Fehlbiss oder ungleichmäßige Bissverhältnisse
  • Zähneknirschen (Bruxismus) oder starkes Zusammenpressen der Zähne, z. B. im Schlaf
  • Kieferfehlstellungen
  • Schlechte oder nicht passende Zahnfüllungen, Kronen oder Prothesen
  • Fehlhaltung (z. B. im Bereich der Halswirbelsäule)
  • Diese Störungen können eine übermäßige Beanspruchung von Muskulatur und Gelenken verursachen, was zu Schmerzen, Verspannungen und eben auch Ohrsymptomen wie Tinnitus führen kann.

Wie entsteht Tinnitus durch CMD?

Der Zusammenhang wird durch folgende Mechanismen erklärt:

  • Übertragung von Muskelverspannungen: Verspannte Kaumuskulatur oder Nackenmuskulatur kann Druck auf Strukturen ausüben, die in direkter Verbindung mit dem Ohr oder dem Hörnerv stehen.

  • Reizung des Trigeminusnervs: Der Nervus trigeminus innerviert Teile des Kieferbereichs und steht in Verbindung mit Strukturen im Innenohr. Irritationen können zu Fehlwahrnehmungen wie Tinnitus führen.

  • Beeinflussung des Kiefergelenks auf das Mittelohr: Das Kiefergelenk liegt in unmittelbarer Nähe zum Gehörgang. Fehlstellungen oder Entzündungen können Druck auf benachbarte Strukturen ausüben.

  • Fehlregulation im zentralen Nervensystem: Anhaltende Fehlbelastungen können im Gehirn eine fehlerhafte Verarbeitung von Signalen verursachen, was die Entstehung oder Chronifizierung eines Tinnitus begünstigen kann.

Symptome, die auf eine Kieferbeteiligung hinweisen können

Es gibt verschiedene Symptome, die auf eine Beteiligung des Kiefers hinweisen, wenn Sie unter Tinnitus leiden. In diesem Fall ist die Hinzuziehung eines spezialisierten Zahnarztes ratsam:

  • Schmerzen beim Kauen, im Kiefergelenk oder in der Kaumuskulatur
  • Knacken oder Reiben im Kiefergelenk
  • Eingeschränkte Kieferöffnung
  • Zähneknirschen (besonders nachts)
  • Schmerzen oder Verspannungen im Nacken oder Rücken
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Einseitiger Tinnitus, der sich bei Kieferbewegungen verändert

Diagnose und Therapie

Diagnostik von Tinnitus

  • HNO-ärztliche Untersuchung: Ausschluss anderer Tinnitus-Ursachen
  • Zahnärztliche oder kieferorthopädische Untersuchung: Überprüfung des Bisses, der Kieferbewegung, der Zahnstellung
  • Funktionsanalyse des Kausystems
  • Manuelle Untersuchung der Muskulatur im Kiefer-, Nacken- und Schulterbereich
  • Bildgebende Verfahren (z. B. Magnetresonanztomographie MRT oder Computertomographie CT), wenn strukturelle Veränderungen vermutet werden

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Ursache können Ihnen die folgenden Maßnahmen helfen:

  • Aufbissschienen (Okklusionsschienen): Entlastung der Kaumuskulatur und Gelenke
  • Physiotherapie: Lockerung verspannter Muskulatur, Verbesserung der Körperhaltung
  • Zahnärztliche Korrekturen: Anpassung von Füllungen, Kronen oder Zahnersatz
  • Kieferorthopädische Maßnahmen: Behandlung von Fehlstellungen
  • Verhaltenstherapie und Stressmanagement: Reduktion von Bruxismus durch Stressabbau
  • Medikamentöse Therapie: Zur Unterstützung bei akuten Beschwerden

Einsatz von Botulinumtoxin

Die Verwendung von Botulinumtoxin zur Linderung von Tinnitus ist ein noch nicht standardisiertes, aber zunehmend erforschtes Gebiet. Es ist unter dem Handelsnamen Botox (R), einer geschützten Markenbezeichnung des Herstellers Pharm Allergan, weit bekannt. Weil uns hierzu immer häufiger Anfragen erreichen, gehen wir nachfolgend speziell auf dieses Thema ein.

Tinnitus entsteht, wie bereits beschrieben, häufig durch Muskelverspannungen und durch die Beeinflussung des Kiefergelenks. Insbesondere Patienten mit CMD und Zähneknirschen (Bruxismus) sind betroffen. Botulinumtoxin ist ein Neurotoxin, das vorübergehend die Freisetzung von Acetylcholin hemmt und so Muskelkontraktionen reduziert. Botulinumtoxin kann in überaktive Muskeln injiziert werden und die Spannung dort reduzieren. Weniger Muskelspannung bedeutet weniger mechanische oder nervale Reizung, und daraus resultiert im günstigsten Fall eine Linderung Ihrer Tinnitus-Beschwerden. Die Wirkung ist meist vorübergehend und wird von Patienten zwischen "wochenlang" und "monatelang" beschrieben.

Die Behandlung ist nicht von Krankenkassen anerkannt und muss vom Patienten privat bezahlt werden.

Fazit

Tinnitus kann viele Ursachen haben – eine davon liegt häufig im Zahn-Kiefer-Bereich, insbesondere im Rahmen einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD). Eine interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung durch HNO-Ärzte, Zahnärzte, Physiotherapeuten und ggf. Psychologen ist entscheidend, um die Beschwerden gezielt zu behandeln. Insbesondere bei einseitigem oder durch Bewegung beeinflussbarem Tinnitus sollte der Kieferbereich in die Diagnostik einbezogen werden.

Terminvereinbarung

Veronika Reinsdorf vom Team der Zahnarztpraxis Dres. Meyer-Engemann aus Düsseldorf.

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